Postpartale Depression (PPD): Wenn das Glück nach der Geburt ausbleibt
- Vivien Hansen
- vor 7 Tagen
- 2 Min. Lesezeit
Die Geburt eines Kindes ist eine tiefgreifende Erfahrung. Doch was, wenn statt Glück und Euphorie plötzlich Traurigkeit, Angst oder sogar Gefühllosigkeit gegenüber dem eigenen Baby auftreten? Die postpartale Depression (PPD) ist eine der häufigsten psychischen Erkrankungen nach der Geburt – und bleibt oft unerkannt.
Was ist eine postpartale Depression?
Eine postpartale Depression ist nicht mit dem "Baby Blues" zu verwechseln. Während leichte Stimmungsschwankungen in den ersten Tagen nach der Geburt normal sind, hält eine PPD mindestens zwei Wochen an und kann das Wohlbefinden massiv beeinträchtigen. Sie tritt innerhalb des ersten Jahres nach der Geburt auf. Am häufigsten entwickelt sich die Krankheit zwischen der vierten und sechsten Woche nach der Geburt.
Wer ist betroffen?
PPD betrifft nicht nur Mütter. Auch Väter können darunter leiden. Ebenso können Frauen betroffen sein, die eine Fehlgeburt oder einen Schwangerschaftsabbruch erlebt haben.
Risikofaktoren sind unter anderem:
Hormonelle Veränderungen
Schlafmangel und Erschöpfung
Neue Lebenssituation
Gesellschaftlicher Druck und hohe Erwartungen
Fehlende Unterstützung durch Partner oder Familie
Symptome einer postpartalen Depression
Die Symptome können individuell variieren, häufig treten jedoch folgende Anzeichen auf:
Anhaltende Traurigkeit oder emotionale Leere
Gefühlslosigkeit gegenüber dem eigenen Kind
Angst und übersteigerte Sorgen um das Baby
Schuldgefühle und Selbstzweifel
Erschöpfung und Antriebslosigkeit
Schwierigkeiten mit dem Stillen oder der Bindung zum Kind
Zwangsgedanken und Selbstzweifel als Elternteil
Warum ist es so wichtig, darüber zu sprechen?
Viele Mütter und Väter schweigen aus Angst, als schlechte Eltern abgestempelt zu werden. Doch eine unbehandelte postpartale Depression kann langfristige Auswirkungen haben – nicht nur auf die Eltern, sondern auch auf die Entwicklung des Kindes. Frühe Hilfe kann viel bewirken!
Was hilft bei einer postpartalen Depression?
Darüber sprechen: Vertraue dich deinem Umfeld, deinem Partner, einer Hebamme oder einem Arzt an.
Professionelle Hilfe suchen: Psychotherapeuten können helfen.
Medikamentöse Behandlung: In schweren Fällen können Antidepressiva helfen, auch in der Stillzeit.
Unterstützung annehmen: Familie und Freunde können eine wichtige Stütze sein.
Selbsthilfegruppen & Apps: Plattformen wie "Smartmoms", "pro familia" oder die "Deutsche Depressionshilfe" dienen als erste Anlaufstelle und helfen dabei, mehr über das Krankheitsbild zu erfahren.
Nachgespräch zur Geburt: Ein Gespräch mit der Hebamme oder dem Krankenhaus über die Geburt kann helfen, belastende Erlebnisse zu verarbeiten.
Postpartale Depression ist gut behandelbar!
Eine postpartale Depression ist keineswegs ein Zeichen von Schwäche, sondern eine
ernsthafte Erkrankung – doch der gute Teil ist: Sie ist gut behandelbar! Mit der richtigen Unterstützung können die Symptome deutlich verbessert werden, und auch die Bindung zu deinem Kind kann wieder wachsen. Je schneller du Hilfe suchst, desto besser sind die Aussichten auf eine vollständige Heilung.
Du bist nicht allein!
Falls du oder jemand in deinem Umfeld Anzeichen einer postpartalen Depression zeigt: Hol dir Hilfe! Du bist nicht allein, und es gibt Wege aus der Dunkelheit. Deine Gesundheit ist genauso wichtig wie die deines Kindes.
Suchst du Hilfe?
Sprich mit deiner Hebamme oder einem Arzt.
Wende dich an eine Beratungsstelle oder Selbsthilfegruppe.
Telefonseelsorge Krisentelefon:
0800 11 10 111
0800 11 10 222
Info-Telefon Depression:
0800 33 44 533
Informiere dich online über Unterstützungsangebote wie:
Smartmoms
Postpartale Depression – Hilfe & Selbsthilfe
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